

Die Alte Aktienspinnerei Chemnitz war mit ihrer Erbauung in der Mitte des 19. Jahrhunderts die größte Baumwollspinnerei Sachsens und ein bedeutender Ort der sächsischen Industriegeschichte. Seither wurde das Gebäude nicht nur als Spinnerei, sondern auch auf verschiedenste andere Weisen genutzt. Seit 2020 beherbergt es die Zentrale Bibliothek und das Archiv der Technischen Universität Chemnitz. Nicht nur äußerlich macht das Gebäude seit der Sanierung (2014 bis 2020) nachhaltig Eindruck. Auch im Inneren eröffnet sich heute ein imposantes Ensemble als Ort des Lernens und Forschens, aber auch der Kommunikation und der Begegnung. Diese Führung lädt ein, das Gebäude, seine Geschichte und die heutige Nutzung kennenzulernen.
Mitten im Kulturhauptstadtjahr geht die Führung den Fragen nach: Was ist, was hat sich schon geändert und was wird sich noch ändern? Neben dem Kunst- und Skulpturenweg „Purple Path“, den „Orten des Aufbruchs“, dem Projekt „Stadt am Fluss“ und den 17 öffentlichen Plätzen, die im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres neugestaltet werden, wird es zahlreiche Veranstaltungen und sichtbare Veränderungen im Chemnitzer Stadtgebiet geben. Diese Tour widmet sich der Frage, welche Maßnahmen bereits umgesetzt wurden und im Stadtbild sichtbar sind und was noch zu erwarten ist. Die Frage, welche Spuren das Kulturhauptstadtjahr hinterlässt – Was bleibt? – greift die Herbsttour im zweiten Teil auf. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Chemnitz ist reich an Industriegeschichte. Das im 14. Jahrhundert erteilte Bleichprivileg hat zur Entstehung einer sehr erfolgreichen Textilindustrie geführt – mit allen Zweigen: Spinnerei, Weberei, Färberei, Kattundruck, Wirkwarenherstellung. Im 19. Jahrhundert entwickelten sich in der Folge der allgemeine Maschinenbau und der Werkzeugmaschinenbau. Noch heute lassen sich viele Zeugnisse dieser Industriegeschichte in Chemnitz finden. Viele von ihnen sind nun saniert und anders genutzt, manche gerade in der Revitalisierung und einige noch so, wie sie Anfang der 1990er Jahre verlassen wurden. Drei Fahrradtouren laden auf verschiedenen Wegen dazu ein, sich ein umfassendes Bild zur einst im innenstadtnahen Bereich angesiedelten Industrie zu verschaffen. Die heutige (dritte) Tour führt durch die Innenstadt: Gebrüder Unger, Escherfabrik, Hübschmann-Quartier und über den Sonnenberg (ehemalige Gießerei Kertzscher) zurück zum Tietz. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Im Rahmen der Besichtigung von Denkmalobjekten im Stadtteil Kappel stehen die Industriebauten der ehemals Sächsischen Maschinenfabrik, gegründet von M. A. Voigt, im Mittelpunkt. Besichtigt wird die sogenannte „Holzhalle“, eine fünfschiffige Werkhalle in Holzkonstruktion, die sich gerade in der Endphase der Sanierung und des Umbaus befindet. Weiterhin ist eine Innenbesichtigung der im Jahr 2024 sanierten Tüllfabrik im Eckbereich der Zwickauer Straße und Lützowstraße geplant.
Die Veranstaltung geht den Spuren des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) nach. Im ersten Teil schafft die Ausstellung OFFENER PROZESS im Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex einen Raum, um der Opfer des NSU zu gedenken und die Hintergründe der Taten auszuleuchten. Sie erzählt vom Alltag in Deutschland, von Gewalt, Widerstand und blinden Flecken. Der anschließende Stadtteilspaziergang widmet sich der architektonischen, sozialen und politischen Geschichte des Fritz-Heckert-Gebietes. Ein thematischer Schwerpunkt liegt auf dem Stadtteil als Wohnort, Vernetzungsraum und Tatort des NSU. Außerdem wird der Frage nachgegangen, wie das NSU-Netzwerk in Chemnitz verankert war. Diese Veranstaltung ist eine Kooperation des ASA-FF e. V. Chemnitz und der Volkshochschule Chemnitz.