Kursnummer | S2410112 |
Kursleiterin |
Prof. Teresa Pinheiro
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Datum | Montag, 06.05.2024 18:00–19:30 Uhr |
Anzahl Termine | 1 Veranst. |
Entgelt | entgeltfrei |
Ort |
TIETZ
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Am 25. April 1974 setzte eine Gruppe linksgerichteter Hauptmänner einem 13 Jahre andauernden Kolonialkrieg, einer 48-jährigen Diktatur und dem anachronistisch gewordenen Kolonialsystem in Portugal ein Ende. Die Bevölkerung setzte sich über die Aufrufe der Aufständischen hinweg, die Häuser nicht zu verlassen, und strömte auf die Straßen, bestieg die Panzer der Militärs in Siegespose, verteilte Lebensmittel an die Soldaten, verfolgte gespannt - Schulter an Schulter mit den bewaffneten Militärs - die Kapitulation des Diktators António de Oliveira Salazar und steckte den Soldaten Nelken in die Gewehrläufe. Es war die Geburtsstunde Portugals als demokratisches Land und der Beginn der lang ersehnten Unabhängigkeit der afrikanischen Territorien.
In ihrem Vortrag geht Prof. Teresa Pinheiro den Veränderungen nach, die mit jenem historischen 25. April eingeläutet und im Programm der Aufständischen als dreifaches Ziel formuliert wurden: Demokratisierung, Dekolonisierung und Entwicklung. Wie lässt sich nach 50 Jahren auf diese Ziele zurückblicken? Welche Rolle spielt die Erinnerung an die Nelkenrevolution für den gesellschaftlichen Konsens in Portugal? Welche Mythen um die romantischste aller Revolutionen werden heute hinterfragt?
Die Referentin hat die Professur Kultureller und Sozialer Wandel an der Technischen Universität Chemnitz inne und forscht seit vielen Jahren zu den Themen des Abends. Wir laden Sie ein, im Anschluss an den Vortrag mit ihr ins Gespräch zu kommen.