Beide waren jung, Berufsmusiker und in Konflikt mit dem Regime. Irgendwann wollten Dietrich Kessler, Bandleader der Klosterbrüder, und der Musiker und Komponist Eberhard Klunker, die sich damals noch nicht kannten, nur noch raus aus der DDR. Klunker verließ sie im September 1975 mit einem Freund im Schlauchboot – nachts im Dunkeln stundenlang auf der Ostsee. Kessler und seine Bandkollegen stellten 1981 gemeinsam einen Ausreiseantrag. Die Folgen waren Berufsverbot und Inhaftierung durch das MfS. Nach 16 Monaten Gefängnis wurde Dietrich Kessler schließlich von der Bundesregierung aus Cottbus über den Kaßberg in den Westen freigekauft. An diesem Abend erinnern sich Dietrich Kessler und Eberhard Klunker zusammen an die damalige Zeit. Sie berichten, was sie antrieb, sich den staatlichen Anordnungen und Zwängen zu entziehen, und erzählen, warum sie der DDR trotz des Verlusts einer großen Fangemeinde und vieler Freunde den Rücken kehrten. Dazwischen greifen die beiden zu Gitarre und Saxophon. Es moderiert Hartmut Rüffert, einst selbst Teil der DDR-Opposition und bewandert in der DDR-Rockmusik. Mit der Veranstaltung wird die Reihe „Jugendopposition und Devianz“ aus der ersten Jahreshälfte wieder aufgegriffen. Gleichzeitig wird die Rolle von sogenannten Republikflüchtlingen und Ausreiseantragstellerinnen und -stellern beim Zusammenbruch des SED-Regimes beleuchtet. Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e. V., des Instituts für Politikwissenschaft der TU Chemnitz und der Volkshochschule Chemnitz. Sie wird unterstützt von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten sowie von der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Die deutsche Kurrentschrift war etwa seit Beginn der Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert hinein die übliche Geschäftsschrift im deutschen Sprachraum. Wer mit handschriftlichen Quellen aus diesem Zeitraum arbeitet, muss diese Schrift daher sicher lesen können. Dieser Kurs informiert über das Schriftbild der deutschen Kurrent von den Anfängen bis zum Sütterlin und erläutert gängige Abkürzungen, die heute nicht mehr ohne Weiteres verstanden werden. Vor allem aber wird das Lesen der deutschen Kurrentschrift anhand von Beispielen aus dem 17. bis 20. Jahrhundert geübt. Einige Schreibübungen erleichtern den Einstieg. Der Kurs wendet sich an alle, die sich im Rahmen von Familien- und Heimatforschung mit archivalischen Quellen beschäftigen sowie an allgemein Interessierte.
In seinem Buch „Brauchen wir Ketzer? Stimmen gegen die Macht“ (2023) setzt sich der Schriftsteller Marko Martin mit antitotalitären Denkern und Intellektuellen auseinander, die ein außergewöhnliches Gespür besaßen für die Gefahr von Diktaturen und die Fragilität freiheitlicher Gesellschaften. In seinen Büchern und in diesem Vortrag berichtet er von seinen Recherchen. Zu den Porträtierten gehören Hilde Spiel und Jeanne Herrsch, Primo Levi, Fritz Beer oder Hermann Broch. Sie alle waren säkulare jüdische Schriftsteller, luzide Ketzer anstatt wirrköpfige „Querdenker“, die, oft unter großem persönlichen Risiko, ihre Zeit beschrieben und noch heute viel zu sagen haben. Marko Martin knüpft dabei an dissidentisches Denken an und formuliert eine Einladung, durch Lektüren auch gegenwärtige Debatten zu weiten. Der 1970 im sächsischen Burgstädt geborene Marko Martin hatte im Mai 1989 als Kriegsdiensttotalverweigerer die DDR verlassen. Die Orte seiner seither veröffentlichten Erzählungen und literarischen Tagebücher sind u. a. Havanna, Tel Aviv, Johannesburg und Hongkong. Wir laden Sie ein, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte der TU Chemnitz und der Volkshochschule Chemnitz.
Manchmal offensichtlich, manchmal subtil - Antisemitismus hat eine lange Geschichte. Dies wusste die politische Theoretikerin Hannah Arendt, die den Titel provokant über einen ihrer Aufsätze setzte. Dabei liegt der Ursprung antisemitischer Stereotype teils über 2.000 Jahre zurück. Sie zeigen sich in bis heute präsenten antisemitischen Denkmustern und Schlagworten. Der Workshop setzt sich mit einer Vielzahl antisemitischer Stereotype auseinander und betont die Aktualität des Themas. In welchen Erscheinungsformen tritt Antisemitismus auf? Welche historischen Kontinuitäten wirken bis heute fort? Und nicht zuletzt: Wie lässt sich Antisemitismus widersprechen und im beruflichen sowie privaten Umfeld planvoll entgegentreten? Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Courage - Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit e. V., dem sächsischen Träger des bundesweiten Netzwerks für Demokratie und Courage (NDC), und der Volkshochschule Chemnitz. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
In der DDR-Bevölkerung war Westmusik überaus beliebt – der SED-Führung deshalb umso mehr ein Dorn im Auge. Viele Akten belegen, was die DDR-Staatssicherheit alles unternahm, um Musiker und Fans zu observieren. Sogar Mick Jagger von den Rolling Stones geriet bei einer Transitfahrt durch die DDR in den Fokus der Stasi. Viele dieser Begebenheiten und die Bedeutung der Westmusik für Menschen in der DDR beschreibt der Thüringer Journalist Thomas Purschke in einem multimedialen Vortrag. Im Anschluss steht der Referent für ein Gespräch mit dem Publikum zur Verfügung. Diese Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Institut für Politikwissenschaft der TU Chemnitz und dem Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V. und ist Teil der gemeinsamen Reihe „Jugendopposition und Devianz in der späten DDR".
Die Ausstellung widmet sich dem historischen Wandel, den die 15 Nachfolgestaaten nach Ende der Sowjetunion 1991 durchlaufen haben. Geographisch reicht der Blick damit von Osteuropa über den Kaukasus bis nach Zentralasien. Er schließt Staaten ein, deren Größe und Einwohnerzahl, Nationalgeschichte und kulturelle Prägungen, aber auch wirtschaftliche Ausgangspositionen kaum unterschiedlicher sein könnten. Umso eindrücklicher sind die Gemeinsamkeiten, die den Alltag dieser Gesellschaften vor allem in den 1990er-Jahren prägten. Die Ausstellung wirft Schlaglichter auf den sozialen Ausnahmezustand jenes Jahrzehnts, nimmt die Lebensverhältnisse in den Blick und macht die Wanderungsbewegungen sichtbar, die Menschen auf der Suche nach Arbeit und Wohlstand die Heimat verlassen ließen. Herausgeber der Ausstellung sind die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und die Internetplattform dekoder.org.
Bei dieser Führung tauchen Sie ein in die faszinierende Geschichte der sächsischen Medizin. Über 40 Jahre lang wurden im Krankenhaus Küchwald Instrumente, Geräte und Apparate aus den verschiedensten medizinischen Fachbereichen gesammelt. Von der Äthermaske bis zum Narkosegerät, vom starren Bronchoskop bis zum flexiblen Gastroskop – eine beeindruckende Auswahl historischer Geräte kann hier aus nächster Nähe betrachtet werden. Die historischen Räume des alten Badehauses bieten dafür den idealen Rahmen. Der Fokus liegt besonders auf Geräten, die in Chemnitz und Umgebung entwickelt wurden. Ein Besuch im Archiv und der Bibliothek rundet die Erkundung der Sammlung ab. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Zwei Monate nach der feierlichen Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres geht die Führung der Frage nach, auf welche Weise sich die die Ideen und Projekte der Kulturhauptstadt im Stadtbild von Chemnitz bemerkbar machen. Neben dem Kunst- und Skulpturenweg Purple Path, Orten des Aufbruchs, dem Projekt „Stadt am Fluss“ und den 17 öffentlichen Plätzen, die im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres neugestaltet wurden, wird es zahlreiche Veranstaltungen und sichtbare Veränderungen im Chemnitzer Stadtgebiet geben. Die Tour erläutert, welche Maßnahmen bereits umgesetzt wurden und wo diese in der Stadt sichtbar sind. Sie bildet den ersten Teil. Welche Spuren das Kulturhauptstadtjahr hinterlassen wird, greift eine weitere Führung im Herbst 2025 auf. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Seit über drei Jahrzehnten ist die deutsche Teilung Geschichte. Dennoch gibt es immer noch viele Klischees, die Frauen aus Ost- und Westdeutschland zugeschrieben werden. Vom „Heimchen am Herd“ oder der knallharten Karrierefrau im Westen oder der Rabenmutter im Osten, weil sie ihre Kinder in die Krippe gab. Die Ostfrau gilt mal als Verliererin, mal als Gewinnerin der deutschen Einheit. Die Liste der Zuschreibungen ist lang. Mit der Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ der Bundesstiftung Aufarbeitung und im Podiumsgespräch soll der Frage nachgegangen werden, woher diese Zuschreibungen stammen. Und was ist an ihnen dran? Es gilt, vielfältige Erfahrungen von Frauen und deren deutsch-deutsche Lebenswirklichkeiten sichtbar zu machen. Diese Veranstaltung ist eine Kooperation des Evangelischen Forums Chemnitz und der Volkshochschule Chemnitz.
Die Führung vermittelt einen Überblick über die doppelte Diktaturgeschichte des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses. Der Rundgang führt durch die drei Ausstellungsbereiche zur Zeit des Nationalsozialismus, zur Untersuchungshaft in der Zeit des sowjetischen Geheimdienstes NKWD/MGB und zur Zeit der DDR-Staatssicherheit sowie zum innerdeutschen Häftlingsfreikauf. Die Führung beleuchtet ausgewählte Haftschicksale und gibt einen ersten Einblick in Hintergründe und Zusammenhänge der jeweiligen Repressionsapparate.
Der Historiker Prof. Dr. Jörg Baberowski erzählt Russlands Geschichte aus der Perspektive der Herrschaft und ihrer Zwänge. Seit jeher inszenierten sich Russlands Herrscher als allmächtige Autokraten, die ihr Land mit eiserner Faust regierten. In Wahrheit aber war diese Inszenierung nur eine Fassade, hinter der sich die Schwäche des Staates verbergen konnte. Das zarische Vielvölkerimperium war ein fragiles Gebilde, das im Modus der Improvisation beherrscht wurde, seit Peter I. es nach Westen geöffnet hatte. Wie aber gelang es den Zaren und ihrer Bürokratie, ein multiethnisches, schwach integriertes Imperium über zwei Jahrhunderte erfolgreich zusammenzuhalten? Der sterbliche Gott, wie Thomas Hobbes den Leviathan genannt hat, lebt von der Illusion der Stabilität und Unerschütterlichkeit. Doch der sterbliche Gott ist verwundbar. Er ruht auf Voraussetzungen, die er selbst garantieren muss. Davon ist in diesem Buch die Rede: Von Krisen und ihrer Bewältigung. Insofern weist die Geschichte auch über Russland hinaus: Weil sie nach den Grundlagen staatlicher und gesellschaftlicher Ordnungen fragt und zeigt, wie schnell sie sich auflösen können. Wer verstehen will, was Macht und Herrschaft sind und warum sie in Russland andere Formen annahmen als im Westen Europas, kann Antworten in diesem historischen Band finden. Wir laden Sie zu Lesung und Gespräch mit Prof. Dr. Jörg Baberowski ein. Er ist Professor für Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin und Autor zahlreicher Bücher sowie Aufsätze zur russischen und sowjetischen Geschichte. Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Politischen Bildungsforums der Konrad-Adenauer Stiftung Sachsen und der Volkshochschule Chemnitz.
Chemnitz ist reich an Industriegeschichte. Das im 14. Jahrhundert erteilte Bleichprivileg hat zur Entstehung einer sehr erfolgreichen Textilindustrie geführt – mit allen Zweigen: Spinnerei, Weberei, Färberei, Kattundruck, Wirkwarenherstellung. Im 19. Jahrhundert entwickelten sich in der Folge der allgemeine Maschinenbau und der Werkzeugmaschinenbau. Noch heute lassen sich viele Zeugnisse dieser Industriegeschichte in Chemnitz finden. Viele von ihnen sind nun saniert und anders genutzt, manche gerade in der Revitalisierung und einige noch so, wie sie Anfang der 1990er-Jahre verlassen wurden. Die Fahrradtouren laden auf verschiedenen Wegen dazu ein, sich ein umfassendes Bild zur einst im innenstadtnahen Bereich angesiedelten Industrie zu verschaffen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Bei dieser Führung tauchen Sie ein in die faszinierende Geschichte der sächsischen Medizin. Über 40 Jahre lang wurden im Krankenhaus Küchwald Instrumente, Geräte und Apparate aus den verschiedensten medizinischen Fachbereichen gesammelt. Von der Äthermaske bis zum Narkosegerät, vom starren Bronchoskop bis zum flexiblen Gastroskop – eine beeindruckende Auswahl historischer Geräte kann hier aus nächster Nähe betrachtet werden. Die historischen Räume des alten Badehauses bieten dafür den idealen Rahmen. Der Fokus liegt besonders auf Geräten, die in Chemnitz und Umgebung entwickelt wurden. Ein Besuch im Archiv und der Bibliothek rundet die Erkundung der Sammlung ab. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Stefan Heym wurde am 10. April 1913 als Helmut Flieg in Chemnitz geboren. Seine Kindheit verbrachte er mit seiner Familie auf dem Kaßberg. Wegen seines antimilitaristischen Gedichts "Exportgeschäfte" musste der Oberprimaner das Gymnasium seiner Heimatstadt verlassen. Er legte sein Abitur in Berlin ab, wo er ein Journalismus-Studium begann. Nach dem Reichstagsbrand 1933 floh er nach Prag. Dort legte er seinen bürgerlichen Namen ab und nannte sich fortan Stefan Heym. Die Führung geht seinen täglichen Wegen in Chemnitz nach. Lesepassagen aus seiner Autobiografie "Nachruf" ergänzen diesen historisch politischen Spaziergang. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.
Mehrere tausend DDR-Bürgerinnen und -Bürger versuchten die innerdeutsche Grenze über die Ostsee zu überwinden. Mal besser, mal schlechter vorbereitet, oft mit dem Mut der Verzweiflung ausgestattet, machten sie sich auf den Weg. Auf dem Schlauchboot, der Luftmatratze, dem Surfbrett. Manchen gelang die Flucht, andere wurden beim Fluchtversuch aufgegriffen und verhaftet, wenn sie nicht in den Fluten der Ostsee ertranken. Der Vortrag widmet sich diesem besonderen und bisher wenig erforschten Thema der DDR-Geschichte. Dabei werden anhand ausgewählter Fluchtgeschichten einzelne Schicksale vorgestellt, aber auch ein breiter Überblick zu Fluchtrouten und Fluchterfahrungen über die Ostsee zwischen 1961 und 1989 gegeben. Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e. V., des Instituts für Politikwissenschaft der TU Chemnitz und der Volkshochschule Chemnitz. Sie ist Teil einer Reihe zu Fluchtgeschichten aus der DDR.
Die Alte Aktienspinnerei Chemnitz war mit ihrer Erbauung in der Mitte des 19. Jahrhunderts die größte Baumwollspinnerei Sachsens und ein bedeutender Ort der sächsischen Industriegeschichte. Seither wurde das Gebäude nicht nur als Spinnerei, sondern auch auf verschiedenste andere Weisen genutzt. Seit 2020 beherbergt es die Zentrale Bibliothek und das Archiv der Technischen Universität Chemnitz. Nicht nur äußerlich macht das Gebäude seit der Sanierung (2014 bis 2020) nachhaltig Eindruck. Auch im Inneren eröffnet sich heute ein imposantes Ensemble als Ort des Lernens und Forschens, aber auch der Kommunikation und der Begegnung. Diese Führung lädt ein, das Gebäude, seine Geschichte und die heutige Nutzung kennenzulernen.
Von 1953 bis 1990 hieß Chemnitz „Karl-Marx-Stadt“. Während dieser Epoche bekam das im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstörte Stadtzentrum ein neues Gesicht und sogar einen Kopf: das Karl-Marx-Monument, die zweitgrößte Porträtbüste der Welt. Dieses neue Gesicht trägt unverkennbare Züge sozialistischer Architektur und ist eines der eindrucksvollsten Ensembles dieser Stilrichtung. Die historische Spurensuche erkundet architektonische Zeugen dieser Epoche und erinnert mit einem Augenzwinkern an die Geschichte von Karl-Marx-Stadt. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.
Zu unbequemen Denkmalen zählen viele Bauten, die heute wegen der politischen und sozialen Umstände in der Zeit ihrer Entstehung oder Nutzung ein gewisses Unbehagen auslösen. Dazu gehört in Chemnitz auch der Ehrenhain der Sozialisten auf dem Städtischen Friedhof. Eingeweiht wurde er 1982. Von da an bis zur politischen Wende nutzte man dieses Terrain als Ort des Gedenkens an die aus der Region Karl-Marx-Stadt/Chemnitz stammenden antifaschistischen Widerstandskämpfer und an Menschen, die 1945 ihre Kraft und ihr Können für den Wiederaufbau eingesetzt haben. Der Entwurf dieses Denkmals lag in den Händen eines Künstlerkollektivs unter der Leitung von Prof. Clauss Dietel. Der Ehrenhain wird als ein Teil DDR-Kulturgut erhalten bleiben. Bei dieser Führung bekommen Sie nähere Informationen zu Idee und Wirkungsgeschichte des Denkmals. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.
Wer die eigene Familiengeschichte erforschen möchte, steht vor folgenden Fragen: Wo sind Informationen über die Vorfahren erhältlich? Wie lassen sich die Forschungsergebnisse sinnvoll ordnen? Welche Hilfsmittel stehen bei Recherche und Auswertung von Informationen zur Verfügung? Dieser Kurs macht Sie mit den Grundlagen der Genealogie vertraut und bietet Hilfestellung für das Lesen alter Urkunden.
Wie kann bei unterschiedlichen Meinungen eine Lösung gefunden werden? In unserer dreiteiligen Reihe wird die Bedeutung von Kompromissen in Politik, Gesellschaft und im Alltag diskutiert. Seien Sie dabei!
Kompromisse sind allgegenwärtig. Kompromisse werden eingegangen und wahrgenommen. Aber was ist eigentlich ein Kompromiss? Letztlich handelt es sich um eine Übereinkunft durch gegenseitige Zugeständnisse. Das bedeutet, dass alle Seiten auf etwas verzichten müssen, um zu einer Übereinkunft zu kommen. Häufig eine klassische „lose-lose“-Situation.
Vom Koalitionsbeschluss über Produktentwicklungen bis zur Low Sugar Marmelade: Kompromisse finden sich überall und oft sind es faule. Welche sinnvollen Alternativen gibt es, um eine „win-win“-Situation zu schaffen und wie kann diese erreicht werden? Was bedeutet dies konkret? Der Vortrag stellt kluge und praktikable Ideen anhand unterhaltsamer und interessanter Fallbeispiele vor. Daraus ergeben sich Impulse für Business, Gesellschaft und Privatleben.
Uwe Bauer arbeitet als Coach. Seit jeher ist er politisch interessiert und verfolgt die oft "faulen" Kompromisse in der Politik. Dabei sammelte er vielfältige Erfahrungen mit Kompromissen in der Wirtschaft und in Unternehmen.
Wie kann bei unterschiedlichen Meinungen eine Lösung gefunden werden? In unserer dreiteiligen Reihe wird die Bedeutung von Kompromissen in Politik, Gesellschaft und im Alltag diskutiert. Seien Sie dabei!
Wie kann bei unterschiedlichen Meinungen eine Lösung gefunden werden? In unserer dreiteiligen Reihe wird die Bedeutung von Kompromissen in Politik, Gesellschaft und im Alltag diskutiert. Dabei werden philosophische, politische und ökonomische Perspektiven einbezogen. Seien Sie dabei.
Chemnitz ist reich an Industriegeschichte. Das im 14. Jahrhundert erteilte Bleichprivileg hat zur Entstehung einer sehr erfolgreichen Textilindustrie geführt – mit allen Zweigen: Spinnerei, Weberei, Färberei, Kattundruck, Wirkwarenherstellung. Im 19. Jahrhundert entwickelten sich in der Folge der allgemeine Maschinenbau und der Werkzeugmaschinenbau. Noch heute lassen sich viele Zeugnisse dieser Industriegeschichte in Chemnitz finden. Viele von ihnen sind nun saniert und anders genutzt, manche gerade in der Revitalisierung und einige noch so, wie sie Anfang der 1990er Jahre verlassen wurden. Die Fahrradtouren laden auf verschiedenen Wegen dazu ein, sich ein umfassendes Bild zur einst im innenstadtnahen Bereich angesiedelten Industrie zu verschaffen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Im Vorfeld der Tagesfahrt laden wir Sie zu einem Einführungsabend ein, der thematisch einstimmen soll auf den Besuch in Theresienstadt. Die historischen Hintergründe und organisatorischen Rahmenbedingungen werden Ihnen an diesem Abend vermittelt. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung als Vorbereitung auf die Tagesfahrt am 25. April 2025 wird empfohlen.
In dieser Veranstaltung entdecken Sie, wie die Europäische Union (EU) den Alltag in Chemnitz prägt und bereichert. Bei einem Impulsvortrag erfahren Sie viel Wissenswertes zu den EU-Grundfreiheiten wie den freien Personen- und Warenverkehr und zu EU-Politiken in den Bereichen Verbraucherschutz und Umweltschutz. Dabei wird auch die Frage behandelt, wie EU-Förderprogramme direkt für Chemnitz wirken. Anhand konkreter Beispiele – von Spielplätzen über Schulen bis hin zu geförderten Projekten – wird sichtbar, was die EU möglich macht. Im Rahmen eines Rundgangs werden abschließend einzelne Projekte in der Stadt besucht, die zeigen, wie nah Europa wirklich ist.
Wir laden Sie ein, bei einer Exkursion die Geschichte von Theresienstadt und das heutige Terezín kennenzulernen und der Opfer und Deportierten zu gedenken. Von 1941 bis 1945 diente die kleine Garnisonsstadt in Nordböhmen den Nationalsozialisten als Zwischenstation für die Transporte nach Auschwitz. Ca. 150.000 Menschen wurden aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur „jüdischen Rasse“ dorthin deportiert. Die Führung vermittelt einen tiefen Einblick in die bewegte Vergangenheit Europas. Diese besondere Gedenkstätte erzählt von den Schicksalen der Menschen, die hier lebten und litten. Während der Führung erfahren Sie mehr über das alltägliche Leben der Häftlinge, den zynischen Umgang der NS-Machthaber mit der Realität und das kulturelle Erbe, das trotz der Grausamkeiten bewahrt wurde. Im Anschluss haben Sie die Gelegenheit, in einer offenen Runde über Ihre Eindrücke zu sprechen. Ein Besuch, der zum Gedenken, Nachdenken und Erinnern einlädt. Diese Veranstaltung ist eine Kooperation von Weiterdenken – Heinrich Böll Stiftung Sachsen und der Volkshochschule Chemnitz. ***Im Vorfeld der Tagesfahrt, am Dienstag, den 13.05.2025, 18:00 Uhr, laden wir Sie zu einem Einführungsabend ein, der thematisch einstimmen soll auf den Besuch in Theresienstadt.
Der Friedhof in Chemnitz, der unter Denkmalschutz steht, zeugt von der reichen Geschichte der jüdischen Gemeinde. Die Führung vermittelt einen Einblick in die Geschichte der Anlage und die sieben Abteilungen, mit besonderem Fokus auf die beeindruckenden monumentalen Grabanlagen von Großindustriellen-Familien aus Chemnitz. Der jüdische Friedhof in Chemnitz ist ein bedeutender historischer Ort, der bis heute für Beerdigungen genutzt wird. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Die deutsche Kurrentschrift war etwa seit Beginn der Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert hinein die übliche Geschäftsschrift im deutschen Sprachraum. Wer mit handschriftlichen Quellen aus diesem Zeitraum arbeitet, muss diese Schrift daher sicher lesen können. Dieser Kurs informiert über das Schriftbild der deutschen Kurrent von den Anfängen bis zum Sütterlin und erläutert gängige Abkürzungen, die heute nicht mehr ohne Weiteres verstanden werden. Vor allem aber wird das Lesen der deutschen Kurrentschrift anhand von Beispielen aus dem 17. bis 20. Jahrhundert geübt. Einige Schreibübungen erleichtern den Einstieg. Der Kurs wendet sich an alle, die sich im Rahmen von Familien- und Heimatforschung mit archivalischen Quellen beschäftigen sowie an allgemein Interessierte.
Wie kann bei unterschiedlichen Meinungen eine Lösung gefunden werden? In unserer dreiteiligen Reihe wird die Bedeutung von Kompromissen in Politik, Gesellschaft und im Alltag diskutiert. Seien Sie dabei!
In der Veranstaltung werden Kompromisse aus einer politischen und politikwissenschaftlichen Perspektive betrachtet. Die Politik in Deutschland ist geprägt von Kompromissen. Gerade der politische Streit führt regelmäßig vor Augen, wie mühsam es manchmal ist, Kompromisse zu finden. Die Kompromissfindung kann mit Streit verbunden sein, an dessen Ende in vielen Fällen niemand mit dem Ergebnis zufrieden ist. Doch auch unabhängig von der aktuellen Regierung sind Kompromisse überall präsent: in anderen Koalitionsregierungen, zwischen Bundestag und Bundesrat, zwischen unterschiedlichen Staaten auf EU-Ebene, in den Kommunen und an zahlreichen anderen Stellen.
Dabei beschäftigt viele die Frage, ob ein Kompromiss sein muss und ob es Alternativen gibt. Wie sind andere Länder in dieser Hinsicht organisiert? Was ist gut an Kompromissen, was schlecht? An welchen Stellschrauben muss gedreht werden, um zu besseren Lösungen zu gelangen? Der Politikwissenschaftler Eric Linhart, Inhaber der Professur Politische Systeme an der TU Chemnitz, geht diesen Fragen nach.
Die Ehen von Jüdinnen und Juden mit nicht-jüdischen Partnerinnen und Partnern standen während des Dritten Reiches unter besonderer Beobachtung und politischer Verfolgung. Die Schicksale sogenannter „privilegierter Mischehen“, die unter Schutz standen, sind noch nicht vollständig erforscht. Sie sollten sich per Gesetz von der Mehrheit der „Volksgenossen“ unterscheiden, was sie in eine dramatische und unsichere Situation brachte. Oftmals als bürokratisches Phänomen verkannt, unterlag die „NS-Mischlingspolitik“ politischen Schwankungen und Konflikten zwischen dem NSDAP-Parteiapparat und der ministerialen Bürokratie. Anhand ausgewählter Schicksale aus Chemnitz begibt sich die Veranstaltung auf eine historische Spurensuche.
Die Führung vermittelt einen Überblick über die doppelte Diktaturgeschichte des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses. Der Rundgang führt durch die drei Ausstellungsbereiche zur Zeit des Nationalsozialismus, zur Untersuchungshaft in der Zeit des sowjetischen Geheimdienstes NKWD/MGB und zur Zeit der DDR-Staatssicherheit sowie zum innerdeutschen Häftlingsfreikauf. Die Führung beleuchtet ausgewählte Haftschicksale und gibt einen ersten Einblick in Hintergründe und Zusammenhänge der jeweiligen Repressionsapparate.
„Ich bin noch nie einem Juden begegnet.“ Diesen Satz haben die meisten Jüdinnen und Juden schon einmal gehört. Bei der Lesung erzählt der Schauspieler und Autor Gerhard Haase-Hindenberg von der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland. Von Dagmar, die sich hinter dem Rücken des jüdischen Vaters ausgerechnet für den Polizeidienst bewirbt; von Marina, die aus der ehemaligen UdSSR nach Deutschland gekommen ist und erst hier mit der religiösen Vergangenheit ihrer Familie konfrontiert wird; und von David, dem aus New York stammenden Jazzmusiker, der in Berlin die „jüdischste Stadt“ Deutschlands entdeckt. Da ist der jüdische Bundeswehrarzt der bewusst auch im Dienst die Kippa trägt und der wissenschaftliche Mitarbeiter am Karlsruher Kernforschungszentrum, der seinen jüdischen Glauben aus der Mathematik herleitet und es werden die Geschichten von Menschen erzählt, die aus freien Stücken zum Judentum konvertierten. All diese Geschichten vom Alltag in Deutschland lebender Juden und Jüdinnen, ihren Geschichten und Erfahrungen, ihren Hoffnungen und die Bedrohungen durch den steigenden Antisemitismus verwebt der Autor mit Erklärungen zu Symbolen, Glaubenspraxis und Geschichte. Wir laden Sie zu Lesung und Gespräch ein. Gerhard Haase-Hindenberg ist ausgebildeter Schauspieler, daneben arbeitete er viele Jahre als Autor für Fernseh- und Hörfunkformate und als Publizist, u. a. für die Welt/Welt am Sonntag, Die ZEIT und andere Tageszeitungen. Seit einigen Jahren ist er Autor der Jüdischen Allgemeine.
Die Alte Aktienspinnerei Chemnitz war mit ihrer Erbauung in der Mitte des 19. Jahrhunderts die größte Baumwollspinnerei Sachsens und ein bedeutender Ort der sächsischen Industriegeschichte. Seither wurde das Gebäude nicht nur als Spinnerei, sondern auch auf verschiedenste andere Weisen genutzt. Seit 2020 beherbergt es die Zentrale Bibliothek und das Archiv der Technischen Universität Chemnitz. Nicht nur äußerlich macht das Gebäude seit der Sanierung (2014 bis 2020) nachhaltig Eindruck. Auch im Inneren eröffnet sich heute ein imposantes Ensemble als Ort des Lernens und Forschens, aber auch der Kommunikation und der Begegnung. Diese Führung lädt ein, das Gebäude, seine Geschichte und die heutige Nutzung kennenzulernen.
Chemnitz ist reich an Industriegeschichte. Das im 14. Jahrhundert erteilte Bleichprivileg hat zur Entstehung einer sehr erfolgreichen Textilindustrie geführt – mit allen Zweigen: Spinnerei, Weberei, Färberei, Kattundruck, Wirkwarenherstellung. Im 19. Jahrhundert entwickelten sich in der Folge der allgemeine Maschinenbau und der Werkzeugmaschinenbau. Noch heute lassen sich viele Zeugnisse dieser Industriegeschichte in Chemnitz finden. Viele von ihnen sind nun saniert und anders genutzt, manche gerade in der Revitalisierung und einige noch so, wie sie Anfang der 1990er Jahre verlassen wurden. Die Fahrradtouren laden auf verschiedenen Wegen dazu ein, sich ein umfassendes Bild zur einst im innenstadtnahen Bereich angesiedelten Industrie zu verschaffen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Es geht um das Verhältnis zwischen dem Physischen (Körper, Gehirn, Leib) und dem Mentalen (Geistigen, Psychischen). Descartes formuliert dieses Problem als Erster und hinterlässt mit seiner Antwort zugleich eine tiefe Kluft zwischen Körper und Geist. Die heutige Philosophie des Geistes wird stark von den Naturwissenschaften beeinflusst. Bis heute gibt es keine befriedigende Erklärung dafür, warum Vorgänge im Gehirn so und nicht anders (z. B. als Schmerz) erlebt werden. In seinem Buch „Was außerhalb meines Geistes ist und was ich davon wissen kann“ diskutiert der Referent Perspektiven, sich dem Thema, ausgehend vom persönlichen Erleben, zu nähern.